Presse-Information | Stadtbergen, 25.04.2017

Auf Einladung der Landtagsabgeordneten Simone Strohmayr statteten Vertreterinnen der Arbeiterwohlfahrt Schwaben und Bayern der SPD-Frau einen Besuch ab

Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Arbeit in den Frauenhäusern stand im Mittelpunkt des Gesprächs, das vier führende Vertreterinnen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) auf Einladung der frauenpolitischen Sprecherin Dr. Simone Strohmayr im Bayerischen Landtag führten. Aufgrund der Erfahrungen, die der Wohlfahrtsverband in den eigenen Einrichtungen macht, wissen die AWO-Frauen um die knappen Ressourcen in den Frauenhäusern. „Es geht um den Ausbau von Plätzen, weil momentan jede zweite Frau abgewiesen werden muss. Aber wir brauchen auch dringend schnellstmöglich Geld für mehr Personal und die solide Ausstattung der Häuser sowie deren psycho-sozialen Betreuungsangebote“, wiederholt Brigitte Protschka eine Forderung, die leider von der bayerischen Staatsregierung jüngst erneut abgelehnt wurde.

Ohne verlässliche Grundfinanzierung sei die tägliche Arbeit in den Frauenhäusern eine belastende Herausforderung. Leiden würden unter den derzeitigen Bedingungen insbesondere auch die mit betroffenen Kinder. „Häufig wohnen mehr Kinder als Frauen im Schutzraum der Frauenhäuser“, wies Petra Fischer auf die besorgniserregende Tatsache hin.

Simone Strohmayr, selbst Mitglied des AWO-Schwaben-Präsidiums, zitierte aus der aktuellen Studie des Instituts für empirische Soziologie der Universität Erlangen-Nürnberg: „140.000 Frauen in Bayern werden pro Jahr Zielscheibe sexueller und körperlicher Gewalt, 90.000 werden sogar schwer misshandelt.“ In den vierzig bayerischen Frauenhäusern stehen aber nur 367 Plätze für von Gewalt bedrohte Frauen und 456 Plätze für ihre Kinder zur Verfügung. „Alle Anträge und Initiativen der SPD-Landtagsfraktion, die Kapazitäten aufzustocken und die Häuser mit besseren finanziellen Mitteln auszustatten, wurden von der Mehrheitsregierung abgelehnt", so Strohmayr.