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Fachtagung zeigt breites Spektrum der AWO-Flüchtlingshilfe in Schwaben auf. Unterstützung kann oft sehr einfach erfolgen – ganz ohne „Extrawurst“…

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) hat Herz und packt auch entsprechend beherzt zu: Dies wurde bei einer Fachtagung im AWO-Haus der Familie in Stadtbergen deutlich. Mehr als 40 Haupt- und Ehrenamtliche kamen dort zusammen, um sich unter dem Motto „Solidarität kennt keine Grenzen“ zum Thema Asyl auszutauschen. Dabei zeigte sich das breite Spektrum der AWO-Flüchtlingshilfe in Schwaben. Besonders bewegender Moment: Unter großem Applaus stellten sich auch einige Geflüchtete vor, die in ihrer neuen Heimat inzwischen nicht nur gut Fuß gefasst haben, sondern nun zum Teil sogar selbst helfend aktiv sind.

Grüße des AWO-Schwaben-Präsidiums überbrachte die Stellv. Vorsitzende Brigitte Protschka. „Ich finde es selbstverständlich, dass wir den Menschen, die zu uns kommen, helfen. Während vielerorts oft nur über die Probleme gesprochen wird, packen wir an, da tun wir etwas Konkretes, etwas Positives“, sagte sie. Natürlich bringe das Thema Asyl auch viele Herausforderungen mit sich. „Wenn die Asylbewerber aber erst gelernt haben für sich selbst zu sorgen, wenn sie gut integriert sind, dann wird das eine Bereicherung für unsere Gesellschaft sein“, so Protschka weiter.

Gelungene Beispiele für Engagement im Sinne Geflüchteter präsentierten Maria Fischer-Niebler, Leiterin der AWO-Seniorenheime Höchstädt und Mertingen, Vorsitzende des AWO-Ortsvereins Höchstädt, Margot Laun vom Augsburger Verein „Tür an Tür“, Paulus Gruber, AWO-Kreisvorsitzender von Dillingen und Mitglied des Präsidiums der AWO Schwaben, Andreas Barczyk, Erzieher in der AWO-KiTa Oberbeuren-Kaufbeuren, Tobias Steidle, 2. Vorsitzender des AWO-Ortsvereins Altenstadt und Sprecher des örtlichen Helferkreises Asyl sowie Peter Luibl, Leiter des AWO-Bürgerhauses Pfersee (Augsburg). Die Schilderungen reichten von der Beschaffung von Hilfsmitteln und der Einrichtung eines gemeinsamen Treffpunkts, über die Organisation von Unterricht und pädagogischer Betreuung bis hin zur Vermittlung von Arbeit und Wohnraum.

Gemeinsamer Tenor der Tagungsteilnehmer: Die Unterstützung kann oft sehr einfach erfolgen, indem Asylbewerber in bereits bestehende Angebote eingebunden werden. Das komme bei den Hilfesuchenden ohnehin besser an als die so genannte Extrawurst. Schlüssel eines guten Umgangs ist laut Andreas Barczyk die Rücksicht. „Das Wort bedeutet im engeren Sinn zurückzuschauen. Wenn wir also darauf zurückblicken, was diesen Menschen in ihrer Heimat und auf der Flucht passiert ist, dann verstehen wir sie besser.“

Der AWO-Bezirksverband Schwaben mit Vorstandsmitglied Wolfgang Mayr-Schwarzenbach und Projektleiterin Antonia Kraus, die einfühlsam durch die Tagung führte, hatte die Veranstaltung organisiert. Gefördert wurde sie von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und von der Aktion Deutschland Hilft (ADH).