Sonderpädagogische Tagesstätte (SPT) Marktkoberdorf

Blitzlichter:
Nach dem Unterricht kommen die Kinder in die SPT. Jeder kann erzählen, sich zurückziehen, mit den Hausaufgaben beginnen oder sich mit Malen, Sandwanne, Bücherschrank, Singen usw. im Gruppenraum beschäftigen.
Essen holen, Tisch decken, Spülmaschinendienst, Datumsdienst usw. Das Essen, bestehend aus Tagessuppe, Hauptgericht und Nachspeise, wird in der nachbarlichen Internatsküche frisch zubereitet. Unser gemeinsames Mittagessen ist ein wichtiger Bestandteil der sozialen und emotionalen Förderung. Einmal wöchentlich gehen die Kinder zum Essen ins Gymnasium, um sich am Buffet und in fremder Umgebung selbständig zu organisieren und zu behaupten.
Nach einer kleinen Pause und der Erledigung der Dienste beginnen die Kinder in zwei Gruppen mit dem Schwerpunkt des Tages, den Hausaufgaben.
Jeden Mittwochnachmittag ist nach den Schularbeiten Zeit für ein Projekt: Töpfern, Rollbrettführerschein, Garten, Stadt Marktoberdorf, meine liebsten Bewegungsspiele usw.
Weitere Höhepunkte im SPT-Jahr:
Wöchentliches Angebot mit Psychodrama, Geburtstagsfeiern, Wandertag, Hausfreizeit, Feste und Feiern wie St. Martin, Nikolaus, Weihnachten, Ostern, Fasching und vieles mehr.
Finanzierung:
Die Sonderpädagogische Tagesstätte wird derzeit noch über Art. 25 Abs. 3 Bayer. Schulfinanzierungsgesetz finanziert. Grundlage bildet ein jährlich zu beantragender Tagessatz.
Dieser Tagessatz entspricht einer Vollfinanzierung der Personal- und Sachkosten.
Das Kultusministerium hat nun nach langen Jahren der Finanzierungspraxis 2006 festgestellt, dass dieses Förderverfahren nicht rechtens ist. Ergebnis ist letztlich, dass die in Schwaben bestehenden 39 Gruppen mit 434 Plätzen abgebaut werden müssen. Beginnend mit dem Jahr 2007/2008 bis 2009/2010 müssen alle Gruppen abgebaut bzw. in eine andere Finanzierung übergeführt werden.
Die SPT Marktoberdorf muss, da eingruppig, mit Beginn des Schuljahres 2009/2010 in eine andere Finanzierung übergeführt werden. Klar ist, dass keine Kommunen oder Landkreise begeistert sind, zusätzlich Leistungen übernehmen zu müssen. So ist leider bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt, wohin die Reise geht.
Wieder einmal wird ein bewährtes System abgeschafft, ohne dass sich die verantwortlichen Ministerien Gedanken machen, wie diese Einrichtungen - hier geht es letztlich um Kinder und Personal - weitergeführt werden können. Die Notwendigkeit dieser Betreuungsform ist nämlich unbestritten.