Bei der Bundeskonferenz der Arbeiterwohlfahrt im Juni 2021 wurde als zentrales Ziel Klimaneutralität vor 2040 festgelegt. Für stationäre Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenpflege bedeutet dies, dass sie von heute durchschnittlich 7 Tonnen CO2-Ausstoß pro Bewohner*innenplatz auf ca. 1 Tonne reduzieren müssen.
Das Projekt „klimafreundlich pflegen – überall!“ ist nach dem vorangegangenen Pilotprojekt von 2018 bis 2020 ein weiterer Schritt in Richtung Klimaneutralität. Über einen Zeitraum von drei Jahren begleitet das Vorhaben ca. 90 Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland dabei, dem Ziel Klimaneutralität näher zu kommen. Im Rahmen des Projekts konnten fünf Regionalstellen geschaffen werden, sodass eine intensive Betreuung und Begleitung vor Ort ermöglicht wird.
Im ersten Schritt wird der CO2-Fußabdruck aller 90 am Projekt beteiligten Einrichtungen erhoben. Mit Hilfe des gesammelten Datenmaterials werden in Abstimmung mit Mitarbeitenden und Bewohner*innen gezielte Klimaschutzstrategien und Maßnahmen entwickelt, sodass die bisherigen Emissionen um einen wesentlichen Anteil verringert werden. Unterstützt werden die teilnehmenden Häuser nicht nur durch die jeweiligen Regionalstellen, sondern pro Region auch durch zwei „Mentoren-Einrichtungen“ aus dem Pilotvorhaben sowie verschiedene Schulungsangebote.
Die Erkenntnisse, die durch das Vorhaben gesammelt werden, sollen dabei sowohl in andere Einrichtungen innerhalb als auch außerhalb der AWO getragen werden. Im Projekt wird jedoch nicht nur intensiv mit den projektinternen Einrichtungen zusammengearbeitet. Ein jährlich stattfindender Fachtag bietet die Möglichkeit für Austausch zwischen Projektteilnehmenden und Akteur*innen der breiten Öffentlichkeit sowie politischen Gremien. Ziel ist es über den Projektzeitraum hinaus Klimaschutz in der Pflege zu etablieren.
Weitere Informationen zum Projekt, beispielsweise zum Best-Practice-Pool mit Klimaschutzmaßnahmen aus der Reihe der Projekteinrichtungen, finden Sie unter: https://klimafreundlich-pflegen.de/