Die AWO Schwaben teilt mit, dass eine am Freitag (13. März) aus dem AWO-Seniorenheim Kempten mit Atemnot als Notfall in das Kemptener Klinikum eingewiesene 86jährige Bewohnerin am Samstag (14. März) verstorben ist.

Die Bewohnerin zeigte nach Auskunft der Pflegenden bis Donnerstag keine Erkrankungssymptome. Nach der im Krankenhaus wegen der vorliegenden Symptome sofort vorgenommenen Testung auf eine Infektion mit dem neuartigen Corona-Virus informierte das Gesundheitsamt Kempten das Heim bzw. die AWO Schwaben am Sonntag darüber, dass die Erkrankung und der Tod der Frau durch eine Infektion mit dem Virus verursacht wurde.

Auf dem Hintergrund und mit Hilfe des in der AWO implementierten internen Meldesystems konnten alle mit der Versorgung und Pflege der Frau Betrauten sowie weitere der AWO bekannte Kontaktpersonen der Frau umgehend dem örtlichen Gesundheitsamt bekanntgemacht werden. Für diese ist eine unverzügliche Testung vorgesehen.

Die AWO Schwaben brachte bereits Anfang letzter Woche an den Eingängen ihrer 24 AWO-Seniorenheime in Schwaben einen Aushang an, der sich an alle Besucher und Angehörigen von Heimbewohnern richtet. Darin bat die AWO darum, Besuche auf ein dringendes und unbedingt notwendiges Maß einzuschränken, um akute Ansteckungen zu verhindern. Sollte jemand selbst Erkältungssymptome aufweisen, wurde gebeten, im Interesse aller im Heim Betreuten und Arbeitenden von Besuchen abzusehen. Besucher wurden zudem aufgefordert, beim Betreten und beim Verlassen des Hauses wie im Krankenhaus ihre Hände zu desinfizieren. Selbstverständlich gilt dies auch für Lieferanten und Dienstleister. Termine, die nicht unbedingt sein müssen, sind zu verschieben. Anstehende Veranstaltungen sind abgesagt. Auch wurden unsere Heime – entgegen früherer Planungen an manchen Orten in Schwaben – nicht mehr als Wahllokale für die Kommunalwahl am Sonntag genutzt.

AWO-Schwaben-Vorstandsvorsitzender Dieter Egger: „Diese Maßnahmen traf die AWO noch bevor von Amts wegen eine Schließung bzw. ein Besuchsverbot der Heime angeordnet wurde. Schließungen bzw. Besuchsverbote erfolgten dann im Laufe der letzten Woche zögerlich und nacheinander nur lokal durch örtliche Behörden. Wir begrüßen das am Freitag staatlicherseits verhängte allgemeine und klare Besuchsverbot im Sinne der uns anvertrauten Menschen deshalb sehr. So haben wir endlich klare Verhältnisse und müssen uns vor Ort bei nicht gewährtem Einlass nicht immer gegenüber drängenden und teils unverständigen Angehörigen verteidigen.“