Augsburg. Keine Diskussion darüber: Die Pädagogen an den bayerischen Schulen sollen – so der Wille des bayerischen Kabinettes – eine einmalige „Corona-Prämie“ von 500 Euro netto erhalten. Sie haben diese auch verdient. Aber offensichtlich wird dabei zweierlei Maß angelegt. Ein ebenso wesentlicher Bildungsbereich wurde glatt vergessen oder sogar ignoriert: die Mitarbeitenden in den Kitas.

450 sind dies beispielsweise bei der AWO Schwaben, die in 40 Einrichtungen etwa 2500 Kinder zu betreuen haben und die dabei Corona-bedingt seit gut einem halben Jahr weit mehr als ihrer Pflicht nachkommen.

Die Belastung unserer Mitarbeitenden ist evident. Häufig wechselnde gesetzliche Vorgaben, Mehrarbeit und oft eine Doppelbelastung aufgrund eigener Kinder sowie die psychische Belastung wegen der latenten Ansteckungsproblematik führen auch zu Personalausfall infolge Krankheit, der die Gesamtsituation verschärft. Hinzu kommt, dass unsere Mitarbeitenden die Sorgen und Ängste der oft übermäßig belasteten Eltern aufzunehmen haben. Hierbei die notwendige Empathie aufzubringen und dies auch durch externe Kontakte zu Eltern und Kindern, zählt gerade in Corona-Zeiten zu den nicht unwesentlichen Aufgaben unserer Mitarbeitenden, wobei das Einkommen der Kita-Fachkräfte bei weitem nicht auf dem Niveau von Lehrkräften an den Schulen liegt.

Silke Scherer, Vorstand Kinder- und Jugendhilfe bei der AWO Schwaben, sieht es so: „Unsere engagierten Kita-Mitarbeitenden verdienen nicht nur allgemein große Anerkennung. Eine Gleichsetzung mit den schulischen Pädagogen bezüglich der so genannten „Corona-Prämie“ würde auch der gesellschaftlichen Verantwortung aller Erzieherinnen und Erzieher entsprechen.“

Dr. Heinz Münzenrieder
Vorsitzender AWO Schwaben

Silke Scherer
Vorstand Kinder- und Jugendhilfe AWO Schwaben

Heiner Kopriwa
Präsidiumsmitglied AWO Schwaben
Mitglied Landesfachausschuss
Kinder- und Jugendhilfe