Im ersten Bauabschnitt der neuen Geschäftsstelle wurden moderne Büros fertiggestellt. Beim Einzug werden auch Erinnerungen an die Anfänge vor 70 Jahren wach. Die Geschäftsstelle der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben bleibt mit den neuen Räumen in Stadtbergen in der Sonnenstraße 10. Allerdings dürfen sich Mitarbeitende und Gäste jetzt über einen modernen, nachhaltigen und barrierefreien Neubau freuen. Er liegt direkt hinter dem alten Gebäude, das in Kürze abgerissen wird. Anschließend wird an der Ecke Sonnenstraße/Goethestraße mit dem zweiten Bauabschnitt, der weitere Büros, Cafeteria, Eingangshalle und Tiefgarage umfasst, begonnen.

Gegen Ende des Jahres – sofern es die Witterung zulässt – ist die Errichtung von 31 Parkstellplätzen an der Reihe. Im Frühjahr folgen die restlichen Außenanlagen inklusive der Terrasse, die an die Cafeteria anschließt. Geplante Fertigstellung des gesamten Ensembles: Gegen Ende des Sommers 2022.

In den vergangenen Wochen hieß es für die rund 60 Mitarbeitenden „Ausmisten“ und „vom Bleistift bis zur Zimmerpflanze“ alles, was weiter genutzt werden soll, umzugsbereit Herrichten. Zwei Logistikdienstleister halfen dabei, unzählige beschriftete Kisten und Kartons – für Akten mit zu schützenden Daten gab es spezielle, abschließbare Transportboxen - in die vorgesehenen Räumlichkeiten zu bringen. Gut erhaltene Möbel fanden größtenteils Abnahme in anderen Einrichtungen der AWO Schwaben.
Innerhalb von drei Tagen (übers Wochenende) war schließlich alles geschafft. Telefonanlage sowie Computer- und Druckertechnik im Neubau liefen und die Geschäftsstelle nahm den vollen Betrieb wieder auf. „Das hat alles reibungslos funktioniert“, sagt Präsidiums- und Verwaltungsratsvorsitzende Brigitte Protschka und bedankt sich bei allen Mitarbeitenden, insbesondere den technischen Abteilungen, die enorm gefordert waren. „Der Veränderung der Arbeitswelt müssen wir auch mit funktionalen und gleichzeitig einladenden Büros gerecht werden, die einen wichtigen Beitrag zum erfolgreichen Arbeiten leisten“, freut sie sich für die Mitarbeitenden. Hier sei man auch als Arbeitgeber gefordert zu investieren, unterstreicht sie die Notwendigkeit zur Modernisierung.

Der Einzug ins neue Verwaltungsgebäude weckt übrigens Erinnerungen. Es ist ein kleines Jubiläum: 1951, vor genau 70 Jahren also, verlegte die AWO Schwaben ihre Geschäftsstelle von der Augsburger Holbeinstraße nach Stadtbergen. Auf dem Grundstück an der Ecke Sonnenstraße/Goethestraße war gerade der Neubau für ein hauswirtschaftliches Mädchenwohnheim mit schulischen Angeboten fertig geworden und die AWO Schwaben konnte in ihrer neuen Einrichtung auch das damals noch recht kleine AWO-Büro gut unterbringen. Später wurde daraus die heutige „Schaltzentrale“ für insgesamt rund 100 soziale Einrichtungen (u.a. 24 Seniorenheime und rund 40 Kindertageseinrichtungen) mit 3000 Beschäftigten sowie ebenso vielen Ehrenamtlichen. Die AWO Schwaben zählt inzwischen zu den großen Anbietern sozialer Dienstleistungen in Bayern. Dazu meint der frühere Präsidiumsvorsitzende und jetzige Ehrenvorsitzende Dr. Heinz Münzenrieder: „Ein schöner Zufall ist es schon: Genau 70 Jahre nach der Ansiedlung in Stadtbergen leistet sich die AWO Schwaben auf dem historischen Grundstück ein neues Domizil. Zeit hierfür ist es: Die bisherige Baulichkeit – immer noch ein wenig die 1950er Jahre präsentierend – gehört nun der Vergangenheit an. Trotzdem: In diesen vergangenen 70 Jahren wurde darin auch ein gutes Stück schwäbischer Sozialgeschichte geschrieben.“