Presse-Information | Stadtbergen, 11.05.2017

SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr und der Vorstand der AWO BV Schwaben besuchen Aidszentrum. Sie sind überrascht, wie sich das Bild inzwischen gewandelt hat

Über besondere Gäste freute sich das Team des AWO-Zentrums für Aidsarbeit Schwaben (ZAS) in Augsburg. Die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr, die Verwaltungsratsvorsitzende der AWO Schwaben, Brigitte Protschka, sowie die Vorstände Dieter Egger und Wolfgang Mayr-Schwarzenbach besuchten die Psychosoziale Aidsberatungsstelle. Vor Ort erhielten Sie einen Eindruck von der Arbeit des Teams. Die Besucher erfuhren, wie sich das Bild von HIV/Aids gewandelt hat.

Dass die HIV-Infektion inzwischen gut behandelbar ist und die Betroffenen bei regelmäßiger Einnahme der HIV-Medikamente unter die klinische Nachweisgrenze gelangen und somit häufig nicht mehr infektiös sind, überraschte die Gäste. Sogar eine Zeugung und Geburt auf natürlichem Weg sind dadurch heute bei vielen HIV-positiven Frauen möglich.

Ulrike Alban, Leiterin der Aidsberatungsstelle, stellte mit ihrem Team die Konzeption sowie die Beratungs- und Präventionsangebote vor. Sie Einrichtung ist seit nunmehr 29 Jahren – als eine der ersten ihrer Art in Bayern – im Einsatz und feiert im kommenden Jahr 30-jähriges Bestehen.

Einen hohen Stellenwert nehme neben der Beratung und Begleitung infizierter Menschen die Aufklärungsarbeit ein, stellt Alban fest. „2016 führte das ZAS schwabenweit über 200 Aufklärungs-veranstaltungen durch, darunter zum Beispiel Ärztefortbildungen und Multiplikatoren-Schulungen für Pflegepersonal und Flüchtlingshelfer.“

Sie schilderte den Gästen auch die Lebensumstände von Betroffenen. Insbesondere die Lebenssituation geflüchteter Menschen wurde beleuchtet. HIV-positive Geflüchtete (Frauen) gehören zu einer hoch vulnerablen Gruppe. Zur gesundheitlich Situation kommen oftmals Traumata in Folge von Gewalt und Flucht hinzu. Die Offenlegung der HIV-Infektion werde aufgrund angenommener aber auch realer Diskriminierung und Stigmatisierung vermieden.

Ebenso die Furcht vor Abschiebung spiele hier eine nicht zu unterschätzende Rolle. Strohmayr und ihre Begleiter erfahren: „Der frühzeitige Beginn der HIV-Therapie und eine langfristige nachhaltige Versorgung verlangen nach Klienten freundlichen Strukturen, wie etwa die zeitnahe Verlegung von den Erstaufnahmeeinrichtungen in Asylunterkünfte, gesundheitliche Aufklärung und die Anbindung an lokale Beratungsstellen.“

Nach Einschätzung von Urlike Alban sei am wichtigsten, dass „keine der Betroffenen zu Ausgegrenzten werden, und das das Thema HIV/Aids in der Gesellschaft nicht in Vergessenheit gerät.“