Presse-Information | Stadtbergen, 29. Juni 2019

Mehr als ein Dutzend Ehrenamtliche und Projektgruppen haben für ihre besonderen Leistungen in der Wohlfahrtspflege den Engagementpreis der AWO Schwaben erhalten. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen eines großen Ehrenamtstags, verbunden mit der Feier „100 Jahre Arbeiterwohlfahrt in Deutschland“.

 

 

Aufgrund ihres sozialen Einsatzes sind 14 engagierte Helfer und Projektgruppen im Rahmen des großen Tags des Ehrenamts der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Schwaben, verbunden mit der Feier „100 Jahre  Arbeiterwohlfahrt in Deutschland“, für ihre langjährigen Verdienste ausgezeichnet worden. Als Hauptpreisträger gingen hierbei der AWO-Ortsverein Aichach für dessen Einsatz zur Erhaltung einer Geburtsstation sowie Andreas Götzinger vom AWO-Kreisverband Krumbach für seine erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit hervor. Sie bekamen zusätzlich zu einer Urkunde ein Preisgeld von jeweils 500 Euro. Schauplatz der Ehrung war ein rot-weiß geschmücktes Festzelt am AWO-Seniorenheim Königsbrunn, in welches mehr als 200 Gäste aus ganz Schwaben strömten.

„Ehrenamtliche sind die Seele der AWO“, ließ Dr. Heinz Münzenrieder, Vorsitzender des Präsidiums der AWO Schwaben, in seinen Begrüßungsworten vor der offiziellen Urkundenübergabe verlauten. „Ohne sie wären wir nur ein technischer Dienstleistungsbetrieb. Das ist euer Ehrentag!“

Der Hintergrund: 1919 wurde die deutsche Arbeiterwohlfahrt ins Leben gerufen, heute ist sie eine feste Größe in der Wohlfahrtspflege – nicht zuletzt durch die stolze Anzahl von rund 3.000 freiwilligen Helfern alleine in Schwaben, die Tag für Tag durch ihren sozialen Einsatz zeigen, welchen Stellenwert unentgeltliche Hilfe besitzt.

In diesem Zusammenhang ließ Prof. Dr. Thomas Beyer, Vorsitzender der AWO Bayern und Stellv. Präsident des AWO-Bundesverbandes mit Blick auf AWO-Gründerin Marie Juchacz verlauten: „Es braucht auch in heutigen Zeiten Menschen, die Anstöße geben, Ideen haben und diese Ideen umsetzen können.“ SPD-Landtagsabgeordneter Harald Güller ergänzte hinsichtlich der bayerischen Politik: „Das Ehrenamt zu unterstützen heißt, dass wir immer darauf drängen, dass auch die Rahmenbedingungen stimmen. Dann können wir auch Dinge organisieren, die wir uns normalerweise nicht leisten können.“

Weitere Grußworte sprachen Stellv. Bezirkstagspräsident Alfons Weber und Königsbrunns Bürgermeister Franz Feigl, bevor die swingenden Salonklänge des Musikensembles Café Arrabbiata den ausgelassenen Teil des Nachmittags einläuteten und die Festgäste in die Welt der 20er Jahre eintauchen ließen.

Nach einem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen lag es schließlich an Beyer und Münzenrieder, die Urkunden höchstpersönlich zu überreichen.

Ein buntes Rahmenprogramm rundete die Feierlichkeiten schließlich in stimmungsvoller Weise ab: Während Zauberkünstler Friedrich Merkel die Gäste mit seinen magischen Illusionen begeisterte, luden die nostalgische „Beppos Eiskutsche“, der Leierkastenspieler Günther Meyer, die Showtänzer der Tanzschule Kuschill und eine originelle AWO-Fotobox auf dem Festgelände zum ausgelassenen Feiern und Genießen ein. Eine Ausstellung zum 100-jährigen Jubiläum sowie ein Stand des humanitären Fachverbands AWO International boten zudem reichhaltige Hintergrundinformationen für die Besucher.

Bildunterschrift:

Mehr als ein Dutzend Ehrenamtliche und Projektgruppen haben den Engagementpreis der AWO Schwaben erhalten.

Die Engagementpreisträger im Überblick:

  • - AWO-Ortsverein Aichach
  • - Andreas Götzinger, AWO-Kreisverband Krumbach
  • - Peter Ullmann, AWO-Kreisverband Augsburg-Land
  • - Hertha Hurler, AWO-Ortsverein Diedorf
  • - Armin Schmid, AWO-Ortsverein Langweid
  • - Beate und Rolf Kraft, AWO-Ortsverein Königsbrunn
  • - Christa Schestak, AWO-Ortsverein Gessertshausen
  • - Margot Linkenheil und Brigitte Kramer, AWO-Ortsverein Kempten-St. Mang
  • - Renate Biehl, AWO-Ortsverein Marktoberdorf
  • - Andreas Hornung, AWO-Ortsverein Klosterlechfeld
  • - Projektgruppe „Leselust statt Lesefrust – Lesen macht Spaß und klug“, AWO-Ortsverein Füssen-Schwangau und AWO-Kinderhort Füssen
  • - AWO-Ortsverein Altenstadt – Kids Club/Eva Blum

 

Hintergrund-Info

Eine bewegte Geschichte - So entstand die Arbeiterwohlfahrt

Die verheerenden Folgen des 1. Weltkrieges - Massenarbeitslosigkeit, Hunger, Elend, Krankheiten, die Schicksale tausender Kriegswaisen - führten 1919 zur Gründung der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland.

Eine der bedeutendsten deutschen Frauenrechtlerinnen des
20. Jahrhunderts, Marie Juchacz, rief die "Selbsthilfe der Arbeiterschaft" ins Leben. Soziale Reformen und soziale Sicherheit zu erstreiten, war das politische Ziel der AWO.

Schon 1927 erfolgte dann um den Augsburger Clemens Högg die Gründung der Arbeiterwohlfahrt Bezirksverband Schwaben. Weil sie sich nicht in die nationalsozialistische Volkswohlfahrt eingliedern ließ, wurde die Arbeiterwohlfahrt schon wenige Wochen nach der Machtergreifung Hitlers im Jahre 1933 verboten und zerschlagen. Vermögen, Einrichtungen und Heime wurden beschlagnahmt, führende Frauen und Männer der AWO verfolgt. Der schwäbische Vorsitzende Clemens Högg verstarb nach unsäglichem Leiden am 11.03.1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen.

Was als Suppenküchen, Nähstuben und Nothilfe begann, hat sich heute zu einem modernen und aktiven Sozialverband mit einem dichten Netz von Dienstleistungen entwickelt. Praktische und auf die Bedürfnisse der Bürger zugeschnittene soziale Dienstleistungen sowie politisches Engagement für einen funktionierenden Sozialstaat sind das Fundament, auf dem die AWO steht und handelt.

Begonnen hat die Entwicklung zu einem modernen Wohlfahrtsverband bereits im Jahr 1947. Garanten für Ausbau und Sicherung der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt sind heute ca. 10.000 Mitglieder, 3.000 ehrenamtlich tätige Frauen und Männer und 3.000 hauptamtlich beschäftigte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie erbringen ihre sozialen Dienstleistungen in 90 Ortsvereinen, 14 Kreisverbänden und 111 Einrichtungen und Diensten.