Presse-Information | Stadtbergen, 01. April 2020

Die AWO Schwaben teilt mit, dass es am gestrigen Dienstag und in der letzten Nacht zu zwei – wohl im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stehenden – Todesfällen im AWO-Seniorenheim Aichach gekommen ist. Das zuständige Gesundheitsamt ist in allen Belangen einbezogen und informiert.

Am Montag, 30. März, wurden vier Bewohner des AWO-Seniorenheimes Aichach mit hier vorliegenden unterschiedlichen Erkältungssymptomen unverzüglich einer Testung auf das Corona-Virus zugeführt. Bereits am gestrigen Dienstag, 31.03., wurde das Heim darüber informiert, dass alle vier Tests ein positives Ergebnis ausweisen.

Gleichzeitig begab sich am gestrigen Dienstag, 31. März, eine bis dahin unauffällige 91jährige Bewohnerin mit akuter Atemnot in stationäre Krankenhausbehandlung und verstarb dort an den vorliegenden Symptomen. Ob diese Bewohnerin ebenfalls einen positives Corona-Testergebnis ausweist, ist hier noch nicht bekannt.

In der vergangenen Nacht kam es nun zu einem zweiten Todesfall – diesmal aber im Heim selbst. Eine positiv getestete 86jährige Bewohnerin verstarb.

Zum heutigen Stand: Im AWO-Seniorenheim Aichach sind fünf Bewohnerinnen und Bewohner positiv getestet. Davon verstarb eine Bewohnerin mit 86 Jahren. Bei der verstorbenen 91jährigen Bewohnerin besteht sicher der Verdacht auf eine einschlägige Infektion. Es liegen vier weitere Verdachtsfälle bei Bewohnerinnen und Bewohnern vor.

Die AWO Schwaben e.V., Vorstand, Altenhilfeverantwortliche, Einrichtungsleitung und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses bedauern die hier vorliegenden Todesfälle außerordentlich. „Es tut uns wirklich außerordentlich leid um die beiden Menschen“, sagt Heimleiter Dieter Geßler. Alle mit dem Heim Befassten bringen ihre herzlichste Anteilnahme zum Ausdruck.

Auf dem Hintergrund und mit Hilfe des in der AWO implementierten internen Meldesystems konnten alle mit der Versorgung und Pflege der Verstorbenen Betrauten sowie weitere der AWO bekannte Kontaktpersonen umgehend dem örtlichen Gesundheitsamt bekanntgemacht werden.

Die AWO Schwaben brachte bereits zu Beginn der Infektionswelle an den Eingängen ihrer 24 AWO-Seniorenheime in Schwaben einen Aushang an, der sich an alle Besucher und Angehörigen von Heimbewohnern richtete. Darin bat die AWO darum, Besuche auf ein dringendes und unbedingt notwendiges Maß einzuschränken, um akute Ansteckungen zu verhindern. Sollte jemand selbst Erkältungssymptome aufweisen, wurde gebeten, im Interesse aller im Heim Betreuten und Arbeitenden von Besuchen abzusehen. Besucher wurden zudem aufgefordert, beim Betreten und beim Verlassen des Hauses wie im Krankenhaus ihre Hände zu desinfizieren. Selbstverständlich gilt dies auch für Lieferanten und Dienstleister. Termine, die nicht unbedingt sein müssen, sind zu verschieben. Anstehende Veranstaltungen wurden sofort abgesagt.

AWO-Schwaben-Vorstandsvorsitzender Dieter Egger: „Eingreifende Schutzmaßnahmen in den Heimen traf die AWO noch bevor von Amts wegen eine Schließung bzw. ein Besuchsverbot der Heime angeordnet wurde. Schließungen bzw. Besuchsverbote erfolgten dann leider erst zögerlich und nacheinander nur lokal durch örtliche Behörden. Wir begrüßen das inzwischen staatlicherseits verhängte allgemeine Besuchsverbot im Sinne der uns anvertrauten Menschen deshalb sehr. So haben wir endlich klare Verhältnisse und müssen uns vor Ort bei nicht gewährtem Einlass nicht immer gegenüber drängenden und teils unverständigen Angehörigen verteidigen. Im Sinne des Miteinanders der uns anvertrauten Menschen und ihrer Angehörigen ist das Besuchsverbot aber letztlich eine schlimme Sache.“