Dr. Heinz Münzenrieder schreibt an Rainer Bonhorst
Brief an den Chefredakteur der Augsburger Allgemeinen Zeitung vom 04.11.09
Sehr geehrter Herr Bonhorst,
ich erlaube mir bezüglich des Artikels der Augsburger Allgemeinen vom 16. Oktober 2009 / Seite 1 unter der Überschrift "Deutsche fürchten sich vor dem Pflegeheim" auf Sie zuzukommen.
Als Träger von 23 Seniorenheimen in Schwaben hat uns diese Veröffentlichung betroffen gemacht. Weil wir es auch als unsere Aufgabe betrachten, Menschen bei real bestehenden Ängsten mit Blick auf einen solchen "Ortswechsel" beizustehen. Und man muss es auch so sehen: Wer verlässt schon freudig ein Domizil, das vielleicht jahrzehntelang die Heimat war und das meist auch das Leben mit oft vielen Erinnerungen prägte.
Stellungnahme der AWO Schwaben
Dr. Heinz Münzenrieder zum AZ-Artikel "Deutsche fürchten sich vor dem Pflegeheim" vom Freitag, dem 16.10.09
- Die Situation in den Heimen ist weder dramatisch noch besorgniserregend. Von den vom MDK von Juli bis Mitte September 2009 in Deutschland geprüften 1.057 Heimen sind über 700 sehr gut oder gut bewertet. Lediglich 12 Häuser erhielten die Gesamtnote mangelhaft. Es wird auf den neuesten Bericht des MDK vom 08.10.2009 verwiesen.
AWO-Präsidium ehrt Clemens Högg
Delegation besucht das KZ Oranienburg-Sachsenhausen
Ihrem Augsburger und schwäbischen Gründungsvorsitzenden Clemens Högg gedachte eine Delegation der schwäbischen Arbeiterwohlfahrt bei einem Besuch an dessen langjährigem Leidensort, dem KZ Oranienburg-Sachsenhausen. Am Ehrenmal für die aus den Reihen der AWO dort ums Leben gekommenen Mitglieder legte die Abordnung einen Kranz nieder. AWO-Präsidiumsvorsitzender Dr. Heinz Münzenrieder: „Wir geben damit Clemens Högg ein Stück seiner Ehre, die ihm die Nazis nahmen, wieder zurück“. Clemens Högg war fast sieben Jahre lang in den KZ´s Dachau, Oranienburg-Sachsenhausen und zuletzt Bergen-Belsen inhaftiert und wurde dort noch im März 1945 ermordet. Nach ihm wurden eine AWO-Sozialeinrichtung in Augsburg sowie Straßen in Augsburg und in Neu-Ulm benannt.
"Illegale Pflege darf nicht salonfähig werden!"
AWO-Chef Beyer kritisiert Bayerns Sozialministerin Haderthauer
Mit großer Irritation reagiert der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern Thomas Beyer auf den aktuellen Vorschlag von Staatsministerin Christine Haderthauer, Vorschriften für osteuropäische Haushaltshilfen so zu ändern, dass auch Pflegeleistungen der Grundpflege erbracht werden dürfen.
Beyer: Export-Exzess stranguliert Sozialhaushalte
Studie der bayerischen AWO: Exportüberschuss verursacht 125 Mrd. Euro Mehrwertsteuerverlust
Die einseitige Ausrichtung auf den Export hat dazu geführt, dass die deutsche Volkswirtschaft in der Krise besonders tief abgestürzt ist - darin ist sich die Mehrheit der Ökonomen einig. Jetzt wird diskutiert, wie die Rettungsprogramme und Konjunkturpakete refinanziert werden sollen. Der Landesverband der Arbeiterwohlfahrt in Bayern eröffnet die Diskussion darüber, dass den öffentlichen Haushalten seit dem Jahre 2000 mindestens 125 Mrd. Euro Mehrwertsteuerabgaben entgangen sind. Ursache ist gerade die einseitige Exportpolitik der letzten Jahre.
Beyer: Das ist skandalös!
Bezirke verweigern Sozialhilfeempfängern Betreuungsleistungen
Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, Thomas Beyer, übt heftige Kritik an den Bezirken. Grund hierfür ist, dass die Bezirke bislang Sozialhilfeempfängern, die nicht pflegeversichert sind, den mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz eingeführten Anspruch auf zusätzliche Betreuungsleistungen durch sogenannte "Betreuungsassistenten" verweigern.Ärztestreit: Neue Hotline hilft Kassenpatienten
Kostenloser Service der AWO – Beyer: Nehmen Sorgen der Patienten sehr ernst
Die Arbeiterwohlfahrt stellt sich im Honorarstreit der Ärzte an die Seite der betroffenen Kassenpatienten. Wie der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, Thomas Beyer, mitteilt, stellt die AWO für Versicherte der Gesetzlichen Krankenkassen eine kostenlose Hotline zur Verfügung, unter der sie ihre Probleme schildern können.
Seniorenheim Haunstetten eingeweiht
Haus gut ausgelastet - OB Gribl bei Feier zu Gast
Mit einem großen Fest hat die schwäbische Arbeitwohlfahrt ihr neues Seniorenheim im Augsburger Stadtteil Haunstetten offiziell eingeweiht. AWO-Vorstand Eberhard Gulde begrüßte dazu neben OB Kurt Gribl und dem stellvertretenden Bezirkstagspräsidenten Alfons Weber viele Gäste aus Politik und Verwaltung sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen und Institutionen.Mehr Prävention bei Schülern!
AWO bietet Ministerien Kooperation an
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) ist mit mehr als 340 Einrichtungen im Bereich der schülerbezogenen Hilfen ein großer Jugendhilfeträger. Die Bezirks- und Kreisverbände sind Träger von 94 Horten, 31 Projekten Jugendsozialarbeit an Schulen, 61 Angeboten der offenen Ganztagsschule und weiteren schülerbezogenen Hilfen wie z. B. Praxisklassen und Berufsschulsozialarbeit.
Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Thomas Beyer, begrüßte beim ersten AWO-Fachtag am Mittwoch, dem 11. März 2009 in Nürnberg ca. 100 Trägervertreter und Leitungen. Er forderte diese auf, ihre Forderungen und Vorschläge an die Politik zu formulieren. "Gerade jetzt, da der Zug in Richtung Ganztagesschule Fahrt aufnimmt, melden wir uns offensiv zu Wort, um die Planungen kritisch und konstruktiv zu begleiten."
Beyer beklagt Armutsrisiko
„Soziale Lage Bayerns schön zu reden“ – Sozialbericht zeigt Handlungsbedarf
Der Landesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt in Bayern, Thomas Beyer, sieht anlässlich der morgigen Regierungserklärung von Staatsministerin Christine Haderthauer im Landtag „keinen Anlass, die soziale Lage Bayerns schön zu reden“.
Für Beyer zeigt der druckfrisch vorliegende Sozialbericht der Staatsregierung vielmehr, dass auch in Bayern „mannigfacher Handlungsbedarf“ besteht. Beyer verweist auf diejenigen, für die der Bericht jetzt ein zum Teil gravierend erhöhtes Armutsrisiko in Bayern belegt: Jugendliche, Geschiedene, über Fünfundfünfzig-Jährige, Rentnerinnen und Rentner. „Besonders erschreckend“ nennt Beyer das nachgewiesene hohe Armutsrisiko bei Alleinerziehenden.
Im Bereich der Pflege widerlegt der eigene Sozialbericht die ständigen Hinweise der Staatsregierung auf eine vermeintliche Bedarfsdeckung: Die Zahl der Pflegebedürftigen wird danach bis 2020 in Bayern, für das Bundesgebiet überdurchschnittlich, um 115.000 oder 37,8 Prozent auf 417.000 ansteigen.
Beyer weist auch auf die deutlich weiter geöffnete Schere zwischen Arm und Reich in Bayern hin: Der Sozialbericht belegt weit überdurchschnittliche Geld- und Immobilienvermögen in Bayern – aber: 50 Prozent der Haushalte erreichen am Gesamtvermögen einen Anteil von nur 6,4 Prozent. 30 Prozent der Haushalte in Bayern haben insgesamt nach dem Bericht einen Anteil am Vermögen von unter einem Prozent!
Dass bei alledem die Einkommen aus Vermögen in Bayern von 2002 bis 2006 gestiegen sind, die Lohnquote aber sinkt und sich der Anteil der Vollzeit-Erwerbstätigen im Niedriglohnsektor deutlich erhöht hat, hält der AWO-Landesvorsitzende für „alarmierend“.
Anders als die Staatsregierung fasst Beyer die aktuellen Herausforderungen so zusammen: „Ein soziales Bayern ist für viele heute weiter entfernt denn je. Wir werden auch in Zukunft denen eine Stimme geben, die Frau Haderthauer vergisst.“
München, 11. Februar 2009